Wie stabil ist Naturstein?
Steinalte Natursteinbauten lügen nicht!
Laufstraßen, die sich auf Steinböden bilden oder einzelne Schieferungen, die von Schieferfliesen abplatzen – nach wie vor halten sich Horror-Erzählungen über Naturstein. Im Gegensatz dazu ist auch die Rede von hartem und widerstandsfähigem Granit und robusten Basaltplatten. Doch was stimmt nun? Wie stabil ist Naturstein wirklich?
Zunächst sei gesagt: Naturstein ist nach Stahl einer der stabilsten Baustoffe. Wie stabil die Fliesen und Terrassenplatten aus dem natürlichen Material sind, hängt jedoch von der Naturstein-Sorte, der Dicke der Fliesen und Platten und einer fachgerechten Verlegung ab. Soviel ist sicher: Nichts zeugt mehr davon, wie stabil und robust Naturstein ist, als ein Blick auf antike Gebäude, wie z.B. das Kolosseum in Rom oder die Akropolis in Griechenland. Vor Jahrtausenden erbaut, haben sie dem Zahn der Zeit bis heute getrotzt.
Stabiler Naturstein - Unterschiede bei Gesteinsarten
Es stimmt tatsächlich, dass die Stabilität von Naturstein von der Natursteinsorte abhängt. So ist Sandstein ein Sedimentgestein und aufgrund der Steinzusammensetzung nicht so hart wie Granit. Es ist jedoch gerade diese besondere Charaktereigenschaft der mediterranen Natursteinfliesen, ihre warme Farbe und naturbelassene Haptik, die Naturstein-Fans begeistert. Wer aber tatsächlich einen sehr stabilen Naturstein sucht, dem sei gesagt, dass Basalte, Quarzite und Granite zu den härtesten und damit auch stabilsten Natursteinen zählen. Diese Eigenschaften verdanken sie ihrer Steinzusammensetzung, insbesondere einem hohen Quarzanteil.
Platten-Stärke sorgt für Stabilität
Die Stabilität von Fliesen und Platten lässt sich auch in Zahlen ausdrücken, denn natürlich kommt es neben der Sorte auch auf die Dicke von Naturstein an. Fliesen werden mit einer Stärke von 1 – 1,5 cm angeboten. Diese Fliesenstärke reicht für die normale Nutzung im Innenbereich aus. Terrassenplatten sind meist in einer Stärke von 3 cm erhältlich und damit für das Anlegen von Terrassen, Gartenwegen, Treppen oder Hauseingangsbereichen bestens geeignet. Die Stabilität der 3 cm dicken Natursteinplatten ist für die private Nutzung ausgelegt, nicht jedoch für’s Befahren mit motorisierten Fahrzeugen. Für befahrene Flächen sollte Naturstein in 7 cm Stärke erworben werden, damit die Naturstein-Fläche stabil bleibt und einzelne Platten die höhere Belastung nicht durch Risse quittieren.
Fachgerechte Verlegung, damit Naturstein stabil bleibt
Wie man sich bettet, so liegt man. Das gilt auch für die Verlegung von Naturstein. Wer bei der Verlegung alles richtig macht, hat einen stabilen Naturstein-Boden, der lange hält und schön bleibt.
Naturstein innen verlegen
Innen wie außen kommt es auf die Verwendung eines für Naturstein geeigneten Mörtels an. Auch das Verlegeverfahren sollte an den Naturstein angepasst werden. Vorwiegend verlegt man Natursteinfliesen im Dünnbettverfahren, also mit einer dünnen Mörtelschicht von ca. 5 mm, besonders bei maßhaltigen Fliesen mit einheitlicher Fliesendicke. Gespaltene Natursteinfliesen oder Natursteine mit größeren Maßunterschieden werden im Mittelbettverfahren verlegt, d.h. die Mörtelschicht wird etwas dicker aufgetragen, um Unebenheiten auszugleichen. Bei Natursteinen wird auch das Buttering-Floating-Verfahren empfohlen, wobei der Natursteinmörtel nicht nur auf den Boden, sondern auch auf die Fliesen-Rückseite aufgetragen wird. Mehr zur Verlegung von Naturstein im Innenbereich lesen.
Naturstein außen verlegen
Für eine stabile Terrasse ist eine fachgerechte Verlegung grundlegend. Wichtig für die Verlegung von Natursteinen ist u.a. der richtige Terrassenunterbau. Dabei sind sowohl die verwendeten Materialen entscheidend, als auch das fachmännische Anlegen des Unterbaus. Zudem sollten Regen- und Schmelzwasser gut abfließen können. Ein Gefälle der Fläche von 2-3 % ist von daher notwendig. Ist der Unterbau fertiggestellt, haben Sie drei Möglichkeiten: Die Natursteinplatten lose im Splittbett zu verlegen, fest im Drainagemörtel zu verkleben oder auf Stelzlager zu legen. Stelzlager sind genormte Bauteile, meist aus Plastik, auf die die Bodenplatten platziert werden. Für die Verlegung auf Stelzlager eignen sich vor allem stabile Platten aus Hartgesteinen, wie z.B. Granite, Basalte oder Quarzite. Diese Verlege-Methode ist recht einfach und auch für den Hobby-Handwerker machbar. Die feste Verklebe-Methode im Drainagemörtel ist etwas aufwendiger. Wer handwerklich nicht so geschickt ist, sollte sich hier besser einen Fachmann suchen, der die Verlegung von Natursteinplatten routiniert beherrscht.
Bei der Verlegung außen gilt es nicht zuletzt auch die Terrassenplatten stabil zu verfugen. Eine Sandfuge ist einfach anzulegen, kann hingegen aber auch leicht ausgewaschen oder von Ameisen und Unkraut bevölkert werden. Die Verfugung einer wasserdurchlässigen Pflasterfuge ist hingegen aufwendiger, später jedoch auch deutlich stabiler und pflegeleichter. Letztlich gilt es die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen und dann individuell zu entscheiden.
Vorzüge von Naturstein: stabil und pflegeleicht
Die Stabilität von Naturstein ist nur einer der Vorteile des natürlichen Baustoffs. Auch die einfache Pflege von Natursteinfliesen und -platten gehört dazu. So reicht es meist aus Naturstein im Innenbereich regelmäßig feucht zu wischen und in größeren Zeitabständen dem Wischwasser Steinpflegemittel beizugeben. Was Natursteinen, vor allem Kalksteinen, jedoch nicht gut bekommt, sind stark säurehaltige Reinigungsmittel.
Hinweis: Für stabile und langlebig schöne Bodenplatten empfehlen wir den Boden zu imprägnieren. Eine Imprägnierung erschwert das Eindringen von Flüssigkeiten und Schmutz in den Stein und verringert so die Verschmutzungsgefahr.