Travertin verfugen
Löcher im Travertin spachteln
Die ersten Schritte sind getan: Die Grundierung des Bodens ist abgeschlossen und die Natursteinfliesen wurden verlegt. Nach der angegebenen Trocknungszeit folgt nun die Verfugung der Fliesen. Wir empfehlen bei Naturstein – ob Travertin, Kalkstein oder Sandstein – eine Imprägnierung. Wenn Sie vor dem Verfugen imprägnieren, erleichtern Sie sich die spätere Reinigung der Travertinfliesen, denn Reste des Fugenmörtels lassen sich von imprägnierten Fliesen einfacher entfernen.
Beim Verfugen von Travertin wird die Spachtelmasse nicht nur in die Fugen eingebracht, sondern auch auf der Steinoberfläche, um die offenen Löcher im Travertin zu verspachteln. Bei Kalkstein oder anderen Natursteinen ohne Poren ist dies nicht notwendig. Versuchen Sie bei Natursteinfliesen ohne Poren so wenig Fugenmörtel wie nötig auf die Fliesenoberfläche zu bringen. Das spart Ihnen anschließend zusätzliche Reinigungsarbeit.
Video-Tutorial
Travertinlöcher verspachteln
Zu einem Travertin gehören die charakteristischen Poren einfach dazu. Während des Entstehungsprozesses des Steins werden die Löcher in den Naturstein hineingeschwemmt; und das ist auch gut so. Denn sie verleihen ihm seinen unverwechselbaren Charakter und machen jede Fliese zu einem von Natur geschaffenen Unikat.
Manche Travertinfliesen werden bereits gespachtelt ab Werk geliefert, d.h. die sichtbaren Poren auf der Oberfläche wurden mit Füllmittel verschlossen. Andere Fliesen hingegen kommen offenporig, also mit unverfüllten Löchern, an. Einige Kunden finden, dass die Travertin-Fliesen auch mit offenen Poren reizvoll und besonders natürlich wirken, doch die meisten verspachteln die Löcher der Travertin-Fliesen während des Verfugens. Durch das Spachteln werden die Löcher im Travertin, die nun mit Füllmittel ausgespachtelt sind, Teil des großen Ganzen: dem Muster des Travertins. Was Sie wissen sollten: Das Spachteln der Löcher im Travertin verändert das Farbspiel der Fliesen ein wenig, da die Löcher in der Regel mit einer Fugenfarbe gefüllt werden, die sich an den helleren Tönen des Steins orientiert. Das Resultat: Die Fliesen wirken sofort heller, einheitlicher und freundlicher als zuvor. Wer es lieber kontrastreich mag, der kann auch eine dunkle Fugenfarbe zum hellen Travertin wählen. So wird aus dem Travertin ein pflegeleichter Natursteinboden, der dennoch seine natürliche Ausstrahlung beibehält.
Tipps zum Verfugen von Travertin u. anderen Natursteinen
1.) Fugenmörtel, der zur Fliesenfarbe passt
Verwenden Sie einen hochwertigen Fugenmörtel für eine lang haltbare und saubere Fuge. Unser Online-Shop schlägt das passende Fugenmaterial automatisch für jeden Naturstein vor. Für die Travertinfliesen im Video wurde der Fugenmörtel Perl Fuge Hellbeige gewählt – passend zur Farbe des Travertins.
2.) Verarbeitungszeit des Fugenmörtels einhalten
Rühren Sie den Fugenmörtel nach Packungsangaben an und verarbeiten Sie die Spachtelmasse im angegebenen Zeitraum. Wenn der Abbindeprozess begonnen hat, sollte der Fugenmörtel nicht mehr durch nochmaliges Zufügen von Wasser verdünnt oder erneut aufgerührt werden, da die Mörtelmatrix dadurch zerstört werden kann und die Verfugung nicht mehr zu einem 100 %-ig zufriedenstellenden Ergebnis führt.
3.) Fugenmörtel abwaschen
Nach der Verfugung müssen Sie die Spachtelmasse auf den Natursteinfliesen ein paar Minuten antrocknen lassen. Wenn das Fugenmaterial auf den Travertinfliesen matt und hell aussieht und beim leichten Antippen mit dem Finger nicht mehr klebrig, sondern staubig ist, können Sie mit dem Abwaschen des Travertins beginnen. Waschen Sie den Fugenmörtel in zwei Reinigungsschritten ab. Zuerst den groben Fugenmörtel in kreisenden Bewegungen aufweichen und abwaschen, ohne dabei die Fugen mitaufzuweichen. Dann in einem zweiten Schritt mit dem Schwammbrett in langen Bewegungen über die Fliesen wischen und den Boden vollständig reinigen. Wechseln Sie das Wasser während der Reinigungsschritte immer wieder aus.
Dehnungsfugen mit Naturstein-Silikon füllen
Dehnungsfugen sind notwendig, um Spannungsrisse im Naturstein oder anderen Baumaterialien zu vermeiden. Eine Dehnungsfuge gleicht Temperaturschwankungen, sowie das Quellen und Schwinden starrer Bauteile aus, die sonst rissig werden würden. Auf diese Art und Weise bleiben sie „elastisch“ oder „beweglich“. Damit erklärt sich auch die Bezeichnung Bewegungsfuge, wie die Dehnungsfuge ebenfalls genannt wird.
Im Video wird die Dehnungsfuge zwischen Travertin-Bodenfliese und Sockelleiste mit einem Naturstein-Silikon gefüllt. Bei großen Räumen sollte es auch eine Dehnungsfuge im Fußboden geben. Meistens legt der Estrich-Leger schon beim Anlegen eines Raumes, der eine Feldgröße von ca. 40 m² überschreitet, fest, wo sich die Dehnungsfuge befindet. Diese sollten Sie beim Verlegen der Natursteinfliesen beachten und ebenfalls eine Silikonfuge ziehen.
Imprägnierung – Schutz für den Travertinboden
Ob Sie nun vor dem Verfugen des Travertins imprägnieren oder danach – eine Imprägnierung ist generell sinnvoll, denn damit sind die Natursteinfliesen besser vor Schmutz und Flecken geschützt und können leichter gereinigt werden. Imprägnieren Sie nur einen sauberen und trockenen Boden und erneuern Sie die Imprägnierung – je nach Beanspruchung der Fläche – von Zeit zu Zeit. Mehr zur Imprägnierung lesen
Abschließend: Travertin mit Grundreiniger säubern
Obwohl Sie den Mörtel nach dem Verfugen abgewaschen haben, kann es sein, dass noch Zementschleier-Reste auf dem Travertin zu sehen sind. „Das Fugenmittel auf Zementbasis trocknet nicht nur dort, wo es hingehört, sondern zum Teil eben auch auf der Oberfläche der Natursteinfliesen an“, erklärt Fachberaterin Kim Keller. Das Mittel legt sich wie eine Art Schleier auf den Stein und lässt ihn stumpf wirken. Damit das Endergebnis zum Schluss perfekt aussieht, sollte man als letzten Schritt den Zementschleier mithilfe eines Grundreinigers entfernen. Danach erstrahlt der Travertinboden in seiner vollen Pracht – ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann
Noch Fragen?
Dieser Artikel ist Teil unserer Verlege-Serie. Hier gibt’s die Übersicht zur Verlegung von Naturstein
Hinweis: Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.