Einzelne Natursteinfliesen austauschen
So funktioniert das step-by-step
Ein unschöner Anblick: Fliesen, die Sprünge haben oder tiefsitzende Verschmutzungen, die sich nicht mehr entfernen lassen. In diesem Falle ist es für den optischen Gesamteindruck am besten, die entsprechende Fliese zu entfernen und eine neue einzusetzen. Ratsam ist es, bereits beim Kauf der Natursteinfliesen oder Fliesen aus Feinsteinzeug für die Verlegung vorsorglich ein paar mehr Fliesen zu bestellen. So hat man für ein eventuelles Auswechseln dann die passende Fliese auf Vorrat. Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie diesen Auswechselvorgang selbst in die Hand nehmen - erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie hierbei Schritt für Schritt vorgehen!
Ausbessern mit Reparaturharz
Wenn sich auf einer Natursteinfliese nur ein kleiner Riss befindet, ist es eventuell gar nicht nötig, die gesamte Fliese auszutauschen. Spezielle Reparaturharze für Naturstein (z. B. von der Firma Akemi) mit Strukturpigmenten imitieren die natürliche Steinstruktur, so dass gekittete Stellen optisch kaum mehr vom Naturstein zu unterscheiden sind. Wenn es sich aber um tiefe Risse und Bruchstellen handelt, ist es ratsamer, die Fliese auszutauschen als sie zu reparieren.
Must-have: Dieses Material und Werkzeug benötigen Sie
Neben einem flexiblen Kleber auf zementärer Basis und Fugenmörtel legen Sie folgendes Werkzeug bereit: Hammer, Meißel, Fliesenhammer, Fugenmesser, Tellerschleifmaschine, einen Stoßspachtel, eine Zahnkelle, ein Zahnspachtel und einen Schwamm. Für das Abkleben der benachbarten Fliesen benötigen Sie zusätzlich Klebeband oder Malerkrepp.
Schritt 1: Alten Fugenmörtel entfernen
Im ersten Schritt sollten Sie den Fugenmörtel um die beschädigte Fliese entfernen. Dies ist wichtig, damit die anderen Fliesen durch die partielle Neuverlegung keinen Schaden erleiden. Mit dem Winkelschleifer oder einer Bohrmaschine mit Fräsaufsatz können Sie vorsichtig den Mörtel von den Fliesenfugen abtragen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie die anliegenden Fliesen nicht beschädigen. Vorsorglich können Sie vor dem Abtragen des Fugenmörtels mit Malerkrepp benachbarte Fliesen und Fugen abkleben.
Schritt 2: Beschädigte Fliese herausbrechen
Im zweiten Arbeitsschritt geht es an das Entfernen der zu ersetzenden Fliese. Hierzu verwenden Sie am besten einen Hammer und einen Meißel. Dabei sollten Sie vorsichtig vorgehen, damit die benachbarten Fliesen keinen Schaden nehmen. Am besten schlagen Sie zunächst in die Mitte der Fliese ein Loch und entfernen dann vorsichtig die Bruchstücke und den alten Fliesenkleber. Falls nötig, können Sie dazu eine Tellerschleifmaschine verwenden. Die verbleibenden Mörtelreste am besten mit einem Staubsauger absaugen. Falls die Fläche uneben ist, schaffen Sie einen Ausgleich mit Reparaturmörtel.
Schritt 3: Fliesenkleber auftragen
Bei diesem Arbeitsschritt sollten Sie zunächst die umliegenden Fliesen mit einem Klebeband abkleben. Dann rühren Sie einen flexiblen Kleber auf zementärer Basis nach Herstellerangabe an. Nach einer kurzen Reifezeit mit einer Zahnkelle oder einer Zahntraufel mit zur Fliesengröße passenden Zahnung den Mörtel gleichmäßig auftragen. Danach den Kleber mit einer Zahnspachtel durchkämmen, wobei Sie dieses Gerät in einem 45 Grad Winkel halten.
Schritt 4: Neue Fliese einsetzen
Bevor Sie die neue Fliese ins Kleberbett drücken, bestreichen Sie sie auf der Rückseite ebenfalls mit Kleber. Dieses Verfahren nennt man Buttering-Floating, es unterstützt die Haftung im besonderen Maße. Dann legen Sie die Fliese vorsichtig in den Kleber und drücken Sie sie an. Achten Sie auf die Fugen - sie sollen an allen Seiten die gleiche Breite aufweisen.
Schritt 5: Das Verfugen
Bevor es mit dem nächsten Arbeitsschritt weitergeht, sollten Sie warten, bis der Kleber ausgehärtet ist. Dann tragen Sie am besten mit einem Gummiwischer Fugenmörtel diagonal in die Fugen ein. Angetrockneten Fugenmörtel auf der Oberfläche anschließend mit einem Schwamm oder Tuch mit kreisenden Bewegungen entfernen und die Fliese säubern.
Tipp: Schneiden von Fliesen
Was tun, wenn die Fliese nicht das passende Format aufweist? Mit den richtigen Werkzeugen können Sie Ihre Fliesen in das exakte Format bringen. Für das Schneiden von Natursteinfliesen ist eine Flex geeignet. Noch besser ist ein Nassschneidetisch, der in Baumärkten ausgeliehen werden kann. Wenn Sie Fliesen aus Feinsteinzeug schneiden möchten eignen sich diese Werkzeuge ebenfalls, oder Sie verwenden einen Fliesenschneider.
Dehnungsfugen – Silikon im Einsatz
Fliesen, die an Decken oder Wand abschließen, sind mit Silikon verfugt. Wenn Sie in diesem Bereich eine Fliese austauschen wollen, gehen Sie folgendermaßen vor: Zunächst entfernen Sie die alten Fugenmasse der Silikonfugen. Am besten verwenden Sie einen Fugenkratzer und ein Cuttermesser zum Auskratzen. Anschließend Schitt 2 bis Schritt 4 wie oben beschrieben durchführen. Danach verfugen Sie die Dehnungsfuge mit Silikon. Dafür am besten die Silikonfugenmasse mit einer Silikonspritze gleichmäßig in die Fuge spritzen und danach mit einer Glättkelle glätten. Überschüssige Fugenmasse mit einem Schwamm und Wasser beseitigen.
Hinweis: Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich.