Natursteinplatten verlegen
Alles was Sie über das Verlegen von Terrassenplatten wissen müssen
Ausspannen: Nach Feierabend oder am Wochenende lockt die Auszeit auf der eigenen Terrasse als Rückzugs- und Wohlfühlbereich. Individuell und mit natürlichem Charme kann das zweite Wohnzimmer mit Naturstein gestaltet werden. Aber wie kommen die Natursteinplatten nun auf die Terrasse? Welche Möglichkeiten der Verlegung gibt es und welche Vorteile haben diese?
Wir geben einen Überblick und informieren Sie über alles Wissenswerte rund um Terrassenplatten verlegen!
Sie lieben Selbstmachen, sind ein absoluter DIY-Fan? Natursteinplatten verlegen ist nicht schwer! Mit etwas Geschick, praktischem Know-how und unseren praxisorientierten Tipps sind Sie gut gerüstet für das eigene Bauprojekt. Wenn Sie sich unsicher sind und Ihr Bauvorhaben lieber in die Hände eines Profis legen möchten: Es gibt eine Vielzahl professioneller Gartenplaner und Gala-Bauer, die Ihre Natursteinplatten fachgerecht an Ort und Stelle verlegen können!
Terrassenunterbau: Frostschutzschicht anlegen
Grundlegende Dinge für die Steinterrasse zuerst: Der Terrassenunterbau sollte optimal vorbereitet werden. Dazu gehören das Abstecken der Terrassenfläche, der Aushub des Bodens, die anschließende Verdichtung der Erde und das Anlegen einer Frostschutzschicht. Ein guter Unterbau ist wichtig, damit die Terrasse langlebig, frostsicher und wasserdurchlässig wird und bleibt.
Mehr über Terrassenunterbau lesen Sie hier
Wenn Sie Terrassenplatten auf eine schon vorhandene Betonfläche legen möchten, so ist der Unterbau für Sie kein Thema. Lesen Sie weiter bei 3. „Terrassenplatten auf Betonplatte verlegen“.
Gut zu wissen: Beim Natursteinplatten verlegen im Outdoor-Bereich hat man die Wahl zwischen einer festen Verlegung (Verlegung von Naturstein mit Einkornmörtel, bzw. Fliesenkleber), einer sog. losen Verlegung (nicht verklebten Variante ohne Verlegemörtel) und der teilgebundenen Verlegung, bei der die Platten ins Splittbett gelegt und verfugt werden. Was Sie wählen hängt von persönlichen Vorlieben, Gestaltungsideen und dem zu verlegenden Stein ab. Wir empfehlen in den meisten Fällen die teilgebundene Verlegung, die die Vorzüge der festen und der losen Verlegung vereint.
Info: Vorteile der Verlegearten
Die lose Verlegung wird für Natursteinplatten verlegen gerne und häufig angewendet, da sie preisgünstig und einfach im Handling ist. Auch können einzelne Platten bei Bedarf später leichter ausgetauscht werden. Die feste Verlegung eignet sich für Platten mit höheren Maßtoleranzen sehr gut. Die geschlossenen Fugen machen den Terrassenboden insgesamt besonders pflegeleicht, da sich Pflanzenreste und Ameisen nicht breit machen können. Die von uns empfohlene teilgebundenen Verlegung von Terrassenplatten ist ähnlich einfach durchzuführen wie die lose Verlegung, da hier die Platten ebenfalls ins Splittbett gelegt werden. Dazu werden sie vorher rückseitig mit Fliesenkleber bestrichen und verzahnen sich so gut im Splittbett - für festen Halt. Wie bei der festen Verlegung erfolgt bei der teilgebundenen Verlegung dann auch eine Verfugung, die für ein gepflegtes Gesamtbild sorgt.
Terrassenplatten auf Schottertragschicht verlegen
Wenn Sie den Terrassenunterbau mit einer Frostschutzschicht entsprechend vorbereitet haben, haben Sie nun zwei Möglichkeiten, fortzufahren: Einmal können Sie die Terrassenplatten lose im Splittbett verlegen, zum anderen können Sie sich auch für eine feste Verlegung in Einkornmörtel entscheiden.
Was hier die Unterschiede und Vorteile sind? Schauen wir uns die Varianten kurz genauer an:
Lose auf Schotter und Edelsplitt verlegen: Einfach und günstig, ohne Verlegemörtel!
Heimvorteile der losen Verlegemethode: Die Platten können jederzeit wieder leicht ausgetauscht werden. Die Platten werden auf die eben abgezogene Tragschicht gelegt und ausgerichtet.
Die Verlegung von Natursteinplatten auf einer Tragschicht aus Schotter ist preisgünstig und einfach. Für Natursteinplatten wird Edelsplitt (meist aus Granit oder Basalt) empfohlen. Dem Risiko einer möglichen Verfärbung (Ausblühung) der Terrassenplatten können Sie so einfach vorbeugen.
Weitere Vorteile dieser Verlegeart:
Sie mögen keine Zwischenräume oder zu dominante Fugen? Kein Problem: Bei der Verlegung von Natursteinplatten im Splittbett können Sie Platten mit einer getrommelten Kante „press“ (auf Stoß) verlegen. Sind die Kanten gesägt, ist eine Fuge von ca. 5 mm zu empfehlen, um mögliche kleinere Abplatzungen zu vermeiden.
Verlegung auf Schotter und Splitt: 3 praktische Tipps und Wissenswertes
- Als Unterbau wird eine Schottertragschicht und für die Bettungsschicht Edelsplitt (z.B. aus Granit oder Basalt) verwendet.
- Ein Gefälle zwischen Haus und Garten anlegen: 2-3 % sind für die Natursteinplatten outdoor optimal.
- Damit Terrassenplatten nicht anfangen zu rutschen: Legen Sie eine Terrasseneinfassung an und planen Sie dabei auch Anschlussfugen ein. Mit Randsteinen kann hier eine optisch hervorgehobene Einfassung gemacht werden. „Unsichtbar“ eingefasst geht es z.B. wenn die äußerste Plattenreihe fest in Drainage-Mörtel verlegt wird oder ein Mörtelkeil gestaltet wird.
Mehr Infos zur losen Verlegung von Natursteinplatten auf Schottertragschicht hier lesen.
Fest verlegen: Besonders empfehlenswert für Natursteinplatten unterschiedlicher Stärke
Bei dieser Variante der Verlegung auf einer Schotterschicht werden die Natursteinplatten fest mit Verlegemörtel/Einkornmörtel verklebt, weswegen hier oft von fester oder gebundener Verlegung gesprochen wird.
Sie ist sowohl für gleiche als auch für ungleich dicke Platten geeignet. Bei Sandsteinplatten mit einer bruchrauen Unterseite empfehlen wir eine feste Verlegung auf Schottertragschicht und selbst gemischtem Drainagemörtel.
Mehr zur festen Verlegung auf Schottertragschicht erfahren Sie hier.
Terrassenplatten auf Betonplatte verlegen
Häufig ist bei einem Facelift oder Neubau der Terrasse bereits eine Betonplatte vorhanden, die mit Natursteinplatten belegt werden soll. Auch hier: Gefälle von 2-3 % für den Wasserabfluss nicht vergessen. Fehlendes Gefälle kann mit Ausgleichsmörteln hergestellt werden. Wichtig wenn Natursteinplatten auf Beton verlegt werden: Die Betonplatte sollte dann gegen aufsteigende Feuchtigkeit von unten (z.B. durch Verbundabdichtungen) geschützt werden. Eine direkt auf die abgedichtete Betonplatte aufgebrachte Drainagematte führt Wasser ab und lässt möglichen Einwirkungen durch Frost und Co. keine Chance.
Auch hier hat man die Wahl zwischen loser (im Splittbett, ohne Verfugung), teilgebundener (in Splittbett mit Verfugung) und festen Verlegung (im Mörtelbett mit Fugenmörtel) Zusätzlich gibt es noch eine weitere Variante, Terrassenplatten aus Naturstein auf Stelzlager oder Mörtelsäckchen auf Betonplatten zu verlegen. Bei dieser Variante gilt es allerdings zu beachten, dass nicht alle Natursteine für die Verlegevariante geeignet sind, sondern vorwiegend Hartgesteine wie Granite, Basalte oder Quarzite.
Verlegung auf Stelzlager
Hierbei handelt es sich um eine Verlegemethode auf einer Betonplatte, die sich vor allem bei Balkonen oder Dachterrassen eignet, da hier Gewicht eingespart werden muss. Auf Bettungsmaterial wie Splitt oder Kies kann verzichtet werden. Die Natursteinplatten werden punktuell auf Stützen an den Plattenkanten aufgelegt. Diese Vorgehensweise ist besonders gut geeignet, wenn bereits ein Untergrund (wie z.B. Beton) vorhanden ist. Zusätzlicher Pluspunkt dieser Sonderkonstruktion: Einzelne Platten können bei Bedarf leicht ausgetauscht werden, wenn diese auf Stelzlagern verlegt wurden.
Übrigens: Diese Art der Verlegung ist eine Alternative für alle quadratischen Platten und für Platten mit geringen Toleranzen. Sie wird sehr gerne auf Balkonen oder Dachterrassen eingesetzt, da platz- und gewichtssparend und sehr einfach in der Handhabung.
Terrassenplatten verfugen
Es ist ein gestalterischer Kniff und nicht selten das i-Tüpfelchen beim Natursteinplatten verlegen: das Verfugen der Terrassenplatten. Neben Fugenfarbe hat der Bauherr hier die Wahl zwischen einer festen Verfugung und einer losen Verfugung. Planen Sie in jedem Fall eine ausreichende Anschlussfuge am Rand der Verlegefläche und gegebenenfalls Dehnungsfugen ein, um möglichen Spannungsschäden vorzubeugen.
Der Unterschied? Neben persönlichem Geschmack und optischen Vorlieben bieten beide Varianten unterschiedliche Vorteile: Eine Drainfuge dichtet mit wasserdurchlässigem Fugenmörtel die Fuge ab, sodass Unkraut im Pflasterbett kein Thema ist, Wasser aber dennoch abfließen kann.
Zusatzplus: Eine feste Fuge ist leichter zu reinigen, da sich durch Wind und Wetter kein Material auswäscht.
Praxistipp: Getrommelte Natursteinplatten werden auf Stoß (press) gelegt. Bei Terrassenplatten mit gesägten, rechtwinkligen Kanten wird eine Fuge empfohlen (abhängig von Untergrundbeschaffenheit und Verlegeart), um mögliche Absplitterungen an den Kanten vorzubeugen. In der Praxis wird allerdings häufig eine Fuge aus optischen Gründen weggelassen. Hierbei handelt es sich dann um eine Sonderkonstruktion. Gerade bei einer rustikalen Terrassengestaltung wird die Fugenbreite aber gerne als Gestaltungselement genutzt, um die rustikale, ursprüngliche Wirkung des Bodens noch zu unterstreichen.
Was ist eine Verlegung im Dünnbett- Mittelbett-Dickbett?
Welche feste Verlegeart soll es beim Verlegen von Naturstein sein? Der Naturstein selbst, dessen Maßhaltigkeit und das jeweilige Format bestimmen die Wahl mit und wirken sich auf die Höhe des Mörtelbetts aus. Verlegung im Dünnbett ist für Naturstein und Feinsteinzeug im Innenbereich die erste Wahl, wenn normal große oder kleine Formate sowie maßhaltige Fliesen zu verarbeiten sind.
Gut zu wissen: Im Außenbereich findet diese Verlegart keine Anwendung.
Verlegen im Mittelbett ist die beste Entscheidung, wenn größere Toleranzen auszugleichen sind, oder Sie mit Großformaten arbeiten werden. Das Mörtelbett beträgt hier in der Regel zwischen 5 und 20 mm. Und Dickbett? Diese Verlegevarinate ist heute im privaten Bereich seltener anzutreffen, da sie zeitaufwendiger und durch einen größeren Materialauwand kostenintensiver ist und mehr Gewicht auf den Boden bringt. Pluspunkt dieser Verlegeart: Auch ein sehr unebener Untergrund kann mit dieser Verlegevariante gut bearbeitet werden.
Gestaltungskniff: Verlegemuster
Das Verlegemuster trägt außen wie innen entscheidend zur Gesamtwirkung bei. Sehr beliebt ist die Sonderkonstruktion Römischer Verband, wenn man Terrasse und Außenbereich ein eher mediterranes Flair verleihen möchte, oder die geometrische Raffinesse dieses Multi-Verbandes zu schätzen weiß. Lebendiger und ebenfalls mit südländischem Charakter ausgestattet ist eine Verlegung von Polygonalplatten (vieleckige Platten), ebenfalls eine Sonderkonstruktion. Aber bei den Verlegemustern macht auch der puristische und nach DIN für den Außenbereich vorgeschriebene Klassiker wie die Kreuzfuge eine gute Figur. Beliebt sind auch die Sonderkonstruktionen im Versatz (z.B. im Halbverband oder Drittelverband). Welches Format und Verlegemuster es letztendlich sein darf, liegt ganz bei Ihnen.
Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.
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