Streusalz und Naturstein
Wissenswertes und Praktisches zum Einsatz von Streusalz auf Granit und Co.
Die Tage sind kürzer, die Temperaturen unter null. Dick eingemummelt geht es vor die Türe, die Luft riecht nach Schnee. Der Boden ist durchgefroren, es regnet oder schneit - Straßen und Fußwege, aber auch die eigene Terrasse, der Balkon aus Naturstein oder die Granittreppe können glatt werden. Um sich und seine Mitmenschen vor Stürzen und Co. zu schützen ist es wichtig, Gehwege zu räumen und z.B. mit Streusalz zu behandeln. Aber wie sieht es denn mit der Verträglichkeit von Natursteinprodukten und Streusalz aus? Damit Sie im Winter gut gewappnet sind und Ihren Natursteinboden bestmöglich schützen, haben wir Ihnen die wichtigsten Infos und Wissenswertes rund um das Thema Streumittel und Naturstein zusammengestellt.
Streusalz: Nicht die erste Wahl
Wenn es bitterkalt wird und Straßen und Gehwege mit Schnee und Eis bedeckt sind, hört man sie bereits in aller Früh: Streuwagen vom Winterdienst im Einsatz, die großzügig Streusalz auf die Wege verteilen. Somit wird die Glättegefahr gebannt und das Entstehen von Unfällen gemindert. Um die eigenen Gehwege, Treppen und Terrasse muss sich jeder einzelne selber kümmern – und wenn diese aus Naturstein sind, stellt sich die Frage, ob Auftausalz hier die richtige Lösung gegen Glätte ist. „Ich rate davon ab, Naturstein mit Streusalz zu behandeln“, so Naturstein-Beraterin Kim Keller: „In Verbindung mit Wasser können die Salze in den Stein einziehen, dies führt unter Umständen zu Flecken und Verfärbungen“. Dies gilt vor allem für Natursteinarten wie Kalkstein, Sandstein oder Travertin. Hartgesteine wie Granit, Basalt oder Quarzit sind zwar hart im Nehmen, glänzen durch Beständigkeit und Unempfindlichkeit und halten Frost und Tausalzwasser durch ihre Steinstruktur ab. Dennoch raten wir, wenn Sie bei Naturstein auf Nummer sicher gehen wollen: Am besten bei Glättegefahr und frostigen Temperaturen bei allen Natursteinplatten auf Streusalz verzichten. Das gilt auch für Terrassenplatten aus Feinsteinzeug – sie verfügen zwar über eine geringe Wasseraufnahmefähigkeit und sind sehr robust, jedoch kann Streusalz dem Fugenmörtel schaden.
Glätte im Griff: Alternative Streumittel
Aber es gibt keinen Grund zur Sorge: Sie müssen nicht auf eine schöne Natursteinterrasse verzichten, denn es gibt gute Alternativen zum Streusalz. Anstelle Ihre Terrassenplatten, Treppen oder Wege aus Naturstein mit struktur- und umweltbelastendem Auftausalz von Glättegefahr zu befreien, können Sie bedenkenlos andere Varianten von Winterstreu zum Einsatz bringen. Mit Sand, der von Kiesgruben und Sandstränden stammt, werden zum Beispiel gute Ergebnisse in puncto Rutschwiderstand erzielt. Bei Travertin sind feiner Sand und Feinquarzsand zu empfehlen. Auch mit Streusplitt oder Ziersplitt kann man Unfällen durch Ausrutschen vorbeugen. Dabei handelt es sich um künstlich zerkleinerte Gesteine, die eine kantige Kornform besitzen und sich bei Druckbelastung in Eis und Schnee einarbeiten. „Bei Eis und Schnee rate ich dazu, Granitplatten oder Quarzitplatten mit Streusplitt und Natursteinplatten mit weicherer Struktur, wie Travertin und Kalkstein, mit feinem Sand begehfähig zu machen“, bestätigt Natursteinberaterin Kim Keller. Also sorgen Sie vor und stellen am besten einen Streugutbehälter mit Sand oder Splitt in Reichweite Ihrer Wege, Treppen und Terrassen, so dass Sie und Ihr Naturstein bei eisigen Witterungen optimal geschützt sind!
Zusätzlicher Tipp: Schon beim Anlegen der Terrasse aus Naturstein auf ein Gefälle von ca. 3 % achten, damit Tauwasser gut abfließen kann. So kann möglichen Frostschäden bei Natursteinen durch gefrierendes Wasser schon im Vorfeld vorgebeugt werden und die Terrasse winterfest gemacht werden.
Keine Sorge wegen Frostfestigkeit!
Gute Nachrichten für alle Natursteinfans und Bauherren: Bei einer fachgerechten Verlegung mit ausreichend Wasserablauf, d.h. auf Edelsplitt mit 3% Gefälle, können Travertinplatten bedenkenlos im Außenbereich verlegt werden.
Titelbild: Adobe Stock/ bierwirm