Travertinfliesen Ivory Cream im Sonderangebot

Natursteinfuge

Praxiswissen zur Gestaltung mit Fuge innen und außen

Travertinfliesen Ivory Cream im Sonderangebot

Fugen rahmen jede Natursteinfliese oder Terrassenplatte ein und bestimmen so das Gesamtbild der verlegten Fläche entscheidend mit.   

In diesem Beitrag zeigen wir, welche Möglichkeiten der Gestaltung es bei der Natursteinfuge im Innenbereich und bei Terrassenplatten im Außenbereich gibt und beantworten die wichtigsten Praxisfragen.

Fugen im Haus sind Pflicht

Damit der Boden lange schön, pflegeleicht und nach der Verlegung stabil bleibt, ist eine Natursteinfuge im Innenbereich Pflicht. Staub, Krümel und Reinigungsmittel können sich ohne Fugen zwischen den Fliesen festsetzen und so zu unschönen schmutzigen Stellen werden.

Durch eine Natursteinfuge und eine Verlegung im Mittelbett können auch natürliche Toleranzen und Höhenunterschiede wie z.B. bei Schieferfliesen Black Rustic oder Peacock harmonisch ausgeglichen werden, indem die Fuge etwas größer gewählt wird.

Welche Arten von Fugen gibt es für außen?

Es ist empfehlenswert, Terrassenplatten wasserdurchlässig zu verfugen. Regenwasser, Schnee und Co. können so einfach durch die Fugen abfließen, es entsteht keine Staunässe oder andere mögliche Schäden. Achten Sie auch im Außenbereich auf ausreichend Dehnungsfugen, um Spannungsschäden vorzubeugen. Generell hängt die Art der Verfugung eng mit der Verlegung außen zusammen.

Bei einer festen Verlegung ist eine feste Verfugung die Wahl, bei einer losen Verlegung eine lose Verfugung. Bei der teilgebundenen Verlegung auf Splitt wird ebenfalls mit wasserdurchlässigem Fugenmaterial verfugt.  Für eine wasserdurchlässige Natursteinfuge haben Sie diese Möglichkeiten für den Außenbereich:

Ein Stilleben mit Naturstein!
Bei loser Verfugung bleibt Unkraut meist nicht aus

1. Natursteinfuge mit Sand lose gestalten

Eine günstige Art der Verfugung bei der Sand oder Quarzsand feucht in die Fugen eingekehrt wird. Besonders beliebt ist diese Variante der Fugengestaltung bei Travertinplatten und bei anderen Natursteinplatten mit gesägten Kanten, wie z.B. Travertinplatten Natura.

Vorteile: Eine Natursteinfuge mit Fugensand ist leicht selbst zu machen und Natursteinplatten können bei Bedarf einfach getauscht werden.

Minuspunkte: Unkraut, Ameisen und ausgewaschene Fugen können leider nicht ganz vermieden werden. 

Zeitschrift und Schuhe auf Travertinterrasse Rustic
Geschmackssache: eine feste Epoxyharz-Fuge in Grau

2. Mit einer Drainfuge fest verfugen

Hier wird festes Fugenmaterial wie z.B. Pflasterfugenmörtel oder eine Fugenmasse aus Epoxyharz verwendet. Beide Materialien sind fest aber wasserdurchlässig.

Vorteile: Dauerhafte leichte Reinigung des Bodenbelags, keine Ameisen oder Unkraut zwischen den Platten.

Minuspunkte: Zeitaufwendiger und etwas kostenintensiver als die übrigen Arten der Verfugung.

Wir empfehlen die Drainfuge von Sopro zu verwenden. Diese ist nicht nur frost- und tausalzbeständig, sondern auch lösemittelfrei und lässt sich leicht verarbeiten. Sie ist geeignet für die feste Verlegung und die teilgebundene Verlegung von Terrassenplatten

Verlegung von Terrassenplatten Travertin Gold
Fugenlose, harmonische Oberfläche: eine häufig gewählte Fugenvariante, gerade bei Platten mit getrommelten Kanten

3. Verlegen ohne Fuge

Minimalisten und Liebhaber des reduzierten Stils aufgepasst: Eine Verlegung von Naturstein geht auch ohne Fuge. Besonders bei Travertinplatten im Römischen Verband sind die unterschiedlichen Formate häufig so angepasst, dass sie wenn sie „auf Stoß“, „press“ oder „knirsch“ verlegt werden ohne Fuge ineinander passen.

Vorteile: Schmales Fugenbild und harmonische Oberflächengestaltung möglich. Zusätzliche Kosten für Fugenmasse etc. entfallen.

Minuspunkte: Diese Verlegeart ist häufig in der Praxis anzutreffen, da sie einfach und unkompliziert auszuführen ist. Durch Ausdehnungen des Materials bei auf Stoß verlegten Terrassenplatten kann es bei  Naturstein vereinzelt zu Kantenabplatzungen kommen. Verfügen die Platten über eine getrommelte Oberfläche- und Kantenbearbeitung wie z.B. bei Travertin geht dies jedoch harmonisch in der rustikalen Gesamtwirkung des Steinbodens auf.

Innen & außen: Welche Natursteinfuge für welchen Stein?

Travertin-Fliesen Medium Line, seitliche Aufnahme
Schmale Fuge - moderne Gesamtwirkung!

1. Gesägte Kanten und schmale Natursteinfuge

Im Innenbereich: Ein schmales Fugenbild wirkt nicht nur sehr modern, sondern legt das Augenmerk auch auf den Naturstein selbst. Gerade in Kombination mit großen Fliesenformaten fällt das Verhältnis von schmalen Fugen und Naturstein oder Fliesen aus Feinsteinzeug ganz klar zugunsten der Fliesen aus.

So treten Schieferungen, Marmorierungen oder Zeichnungen im Stein in den Vordergrund. Auch die Gesamtfläche wirkt an sich geschlossener und stimmiger und entspricht so dem Trend puristischer und moderner Inneneinrichtung.

Im Außenbereich: Mit seinen gesägten Kanten empfehlen wir Travertinplatten Natura und Travertinplatten Medium Line mit einer Fuge von 5 mm mit Sand oder Quarzsand lose zu verlegen.

Bitte beachten: Da es an den Kanten zu kleinen Abplatzungen kommen kann, empfehlen wir diese Variante bei gesägten Kanten eher nicht.

Bei Sandsteinplatten sollten die Fugen möglichst fest gestaltet oder mit Sand gestaltet werden bei anderen Natursteinplatten mit gesägter Kante und breiteren Fugen kann die Natursteinfuge lose, fest oder mit Sand gemacht werden.

Travertin-Light Fliesen mit Fliesenstapel als Deko
Das helle Fugenmaterial korrespondiert harmonisch mit dem Ton des Travertin Light

2. Getrommelte und handbekantete Natursteine und mittelbreite Fugen

Im Innenbereich: Bei Natursteinfliesen mit getrommelten Kanten fallen die Fugen naturgemäß stärker ins Auge. Durch die getrommelte und gewollte Abrundung der Oberkante jeder einzelnen Fliese entsteht ein größerer Abstand zur benachbarten Fliese. Dieser größere Abstand sorgt für ein breiteres und charakterstärkeres Fugenbild.

Die breitere Fuge unterstreicht zugleich die gewünschte antike Wirkung der Natursteinfliesen, denn das Fugenmittel füllt auch die abgerundeten Ecken oder auch teilweise abgeplatzten Kanten von getrommelten Natursteinen aus. Wählt man gleichzeitig eine dunklere Fugenfarbe, so bekommen die Fliesen eine noch antikere Wirkung.

Im Außenbereich: Bei den von uns angebotenen getrommelten Travertinplatten bietet sich auch eine lose Verlegung auf Edelsplitt an. Die Terrassenplatten werden dabei Stoß an Stoß, also ohne Fuge, verlegt. Dadurch entsteht eine geschlossene, weiche Optik.  Die Terrasse wirkt dadurch naturbelassener und einheitlicher. 

Übrigens: Bei Travertinplatten im Römischen Verband bietet es sich an ohne Natursteinfuge zu verlegen, da die Abmessungen der einzelnen Platten wie ein Puzzle ineinander passen. Wer möchte, kann natürlich auch eine Fuge machen.

Auch bei handbekanteten Natursteinen finden sich aufgrund der gewollt unregelmäßigen Kantenbearbeitung breitere und schmalere Kantenabstände. Dadurch sind die Fugen im Schnitt breiter, was wiederum das naturnahe Ambiente des Natursteinbodens zusätzlich unterstützt.

Wie schmal oder breit soll die Natursteinfuge sein?

Im Innenbereich: Bei maßhaltigen Fliesen wie z.B. Schiefer Mustang oder Travertin Light kann ein sehr schmales Fugenbild mit einer Fugenbreite von ca. 2,3 mm gestaltet werden. Dies ist bei Großformaten und einer modernen Einrichtung sehr beliebt, um die moderne, homogene Wirkung der Fliesenfläche noch zusätzlich zu betonen.

Beim Römischen Verband im Innenbereich sind die Fugen in einen Verband nicht mit einberechnet und variieren daher. Praktisch sieht das so aus: Das kleinste Fliesenformat, 20x20 cm, fällt „zu groß“ aus – die Abstände zwischen den Fugen passen scheinbar nicht mehr, sind unterschiedlich groß. Damit am Ende trotzdem alles harmonisch aussieht und der Verband zusammen passt, werden die Fugen größer gezogen. Statt einer Natursteinfuge von 3 mm gibt es z.B. auch eine eine 6 mm-Fuge.

Diese minimalen Unterschiede fallen auf einer verlegten Fläche nicht weiter auf und unterstreichen eher noch den Charme dieses Verlegemusters.

Im Außenbereich: Gesägte Kanten ermöglichen auch außen eine schmalere Natursteinfuge, falls es gewünscht ist. Handbekantete oder naturgespaltene Natursteinplatten wie Sandstein oder Schieferplatten wie der Black Rustic sind entsprechend ihrer Steinstruktur mit einer größeren Fuge (je nach natürlicher Steinstruktur mit einer +/- 5 mm Fuge) verlegbar.

Die Travertinplatten im Verlegemuster Römischer Verband passen bei einer Verlegung ohne Fuge ineinander, bei Sandsteinplatten im Römischen Verband ist durch eine Formatanpassung eine kleine Fuge eingeplant. So bemessen sich die Formate im Big Set, dem großen Römischen Verband beim Yellow Mint z.B. auf 29x29 cm statt 30x30 cm und auf 29x60 cm statt 30x60 cm.

Welches Fugenmaterial ist als Natursteinfuge geeignet?

Bei der Wahl des Materials für die Natursteinfuge ist zentral, dass dieses für Naturstein geeignet ist, da es sonst zu unnötigen Verfärbungen kommen kann. PCI, Sopro und andere Firmen bieten hier auf Naturstein abgestimmten Klebemörtel, Trass etc. an. Wir empfehlenfür die Verfugung von Terrassenplatten die Drainfuge von Sopro. 

Sie haben die Wahl: Soll es eine klassische Kreuzfuge sein, eine dynamischere Fugenanordnung, wie z.B. ein Halb- oder Drittelverband? Finden Sie das Verlegemuster, dass Ihren Gestaltungsideen und Fugenbild am besten entspricht in unserem Artikel Verlegemuster.

Fliesen verfugen: Praktische Tipps für den Innenbereich

Fugen von dunklen Fliesen werden verspachtelt
Fugenmörtel wird mit einem Spachtel in die Fugen eingebracht

Damit in der Praxis bei der Naturstein Fuge alles klappt haben wir hier ein paar praktische Tipps für Sie, wie Sie die Fugenmasse richtig einbringen.

  1. Bringen Sie das Fugenmaterial diagonal zum Fugenraster ein.
  2. Die Verarbeitungszeit des Fugenmörtels sollte 30-40 Minuten nicht überschreiten, da der Abbindeprozess bereits einsetzt. Arbeiten Sie zügig und geben Sie, wenn nötig, Wasser nach.
  3. Waschen Sie die Fugenmasse zeitnah ab. Ist diese matt und hell, ist sie ausreichend angezogen.
  4. Waschen Sie die den überschüssigen Fugenmörtel in zwei Schritt von Fliesen und Natursteinfuge ab: Zunächst mit kreisenden Bewegungen, in einem zweiten Reinigungsschritt reinigen Sie die verlegte Fläche (mit frischem Wasser) vollständig von den Verlegeresten.
  5. Dehnungsfugen nicht vergessen! Um Spannungsrisse zu vermeiden ist es wichtig, in Räumen mit Natursteinsilikon so eine Bewegungsfuge (auch Dehnungsfuge genannt) einzuplanen. Mehr Infos zur Verfugung von Natursteinfliesen hier.

Sie haben Frage zu Verlegung oder Fugengestaltung unserer Natursteine? Dann stöbern Sie in unserer Magazinrubrik "Verlegung", dort finden Sie zahlreiche Artikel!

Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.

Foto der Mitarbeiterin Myriam Schmöe
Autorin:
Myriam Schmöe
hat viele Texte für unser Magazin verfasst. Sie ist auf Wohnmessen unterwegs und hat den Überblick über die aktuellen Trends aus dem Wohnbereich.